Wie es damals los ging

Ich komme aus einem Randbezirk in München. Mein erster Konsum von Cannabis war mit 16 auf einer Party, und das zweite Mal passierte es mit 17, in einem Park, zusammen mit einer Person, die ich noch nicht lange kannte. Mit der Zeit wurde der Konsum häufiger, und etwa mit 19 Jahren begann ich dann, regelmäßig Bong zu rauchen – mehrere Gramm am Tag. Das Gras kaufte ich meist bei unseriösen Dealern aus der Nachbarschaft. Die Qualität war durchschnittlich, der Preis hoch, und vom Service möchte ich gar nicht erst sprechen. Doch damals gab es für mich kaum andere Möglichkeiten, und ich war darauf angewiesen. Die Dealer wussten das und nutzten es aus. Wahrscheinlich war ich nicht der Einzige, dem das so erging.
Eine Frage hat mich jedoch nie losgelassen: Warum gab es so selten jemanden, der versuchte, andere Ideale zu vertreten und Cannabis auf eine seriöse, kundenorientierte Weise anzubieten? Auch wenn das vielleicht nach einem sehr betriebswirtschaftlichen Ansatz klingt, konnte ich es nicht verstehen. Wieso kann der Verkäufer nicht seinen Profit machen und gleichzeitig dem Kunden ein gutes, sauberes Produkt und verlässlichen Service bieten? Für mich war das selbstverständlich, und ich war mir sicher: Ich kann das – und ich kann es definitiv besser.
Mit 20 Jahren wagte ich dann den Schritt, selbst anzubauen. Nach einem gescheiterten Versuch im Garten, der mir zu riskant wurde und bei dem ich auch nicht wirklich wusste, was ich tat, begann ich mit meinem ersten durchdachten Anbauprojekt auf dem Dachboden. In meinem alten Kinderzimmer bauten mein Vater und ich eine Trennwand, um einen eigenen Raum für die Pflanzen zu schaffen. Die Ausstattung war für heutige Verhältnisse eher schlicht – Lampe, Abluftsystem, Töpfe mit Substrat, und dann ging es los. Meine erste Genetik: Skunk No. 1 von Sensi Seeds. Damals war das für mich der heilige Gral.
Acht Jahre und viele hunderte Pflanzen sowie unzählige Kilos später hat sich vieles verändert. Aus einer kleinen Kammer im Dachgeschoss wurden verschiedene, selbst konzipierte Räume; aus minimaler Ausstattung wurden vollausgestattete, hochmoderne Anlagen; aus Sensi Seeds entstand eigene Genetik und sogar eine Samenbank. Vor allem jedoch hat sich mein Antrieb, Kunden glücklich zu machen und Menschen mit hochwertigem, sauberem Cannabis zu versorgen, nicht verringert – im Gegenteil. Diese Passion und dieser Traum, etwas zu verändern und einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, treiben mich an. Ich möchte ein Umfeld schaffen, in dem die Menschen auf ehrliche Weise Zugang zu qualitativem Cannabis haben und die Freude am Konsum mit einem guten Gefühl erleben können.